Unsere Berge, Gletscher mit frischem, sauberem Wasser. Alte, natürliche Schutzwälder, saftige grüne Wiesen sowie eine große Biodiversität sind neben den verschiedenen Kulturlandschaften der Hauptgrund, warum so viele Menschen die Alpen besuchen.
Im Relais d ’Arpette sind wir uns bewusst, dass Bergtourismus im großen Stil nicht nachhaltig ist, obwohl nur nachhaltiges Wirtschaften unsere Lebensgrundlagen sichern kann.
Unsere geschätzten Gäste aus der ganzen Welt benötigen viele Ressourcen, verursachen Müll und hinterlassen als Folge einen großen Co2 Abdruck durch ihre Anreise, Konsumation vor Ort und die damit verbundene Logistikkette.
Wir versuchen deshalb im Rahmen unserer Möglichkeiten, bestmöglich mit diesen Herausforderungen umzugehen, um unsere Lebensgrundlage langfristig zu sichern.
Im Relais d’Arpette nutzen wir so viele lokale und saisonale Nahrungsmittel wie möglich. Alle anderen Produkte beziehen wir aus der näheren Region, um Transport und Verpackung zu minimieren. Wir lassen unser Brot beim Bäcker im nächsten Dorf backen. Der Käse kommt aus der Käserei im Tal und Käsefondue aus der Region. Alle Konfitüren produzieren wir nach saisonalem Fruchtangebot selbst. Keine portionierte Butter in Plastikverpackung am Frühstücksbüffet. Joghurt nicht mehr im Portionsbecher aus Plastik. Wir backen unsere eigenen Kekse für Tee und Kaffee, damit Verpackungen durch den Wind nicht in die Natur gelangen.
Eine weitere wichtige Maßnahme, um unseren ökologischen Fußabdruck weiter zu reduzieren, ist der Verzicht auf ein Fleischangebot für unsere Halbpensionsgästen. Sie stellen einen großen Anteil unserer Gäste dar. Wir bieten ab diesem Sommer ausschließlich ein Fleischloses Menü an. Unser „Arpette Coconut Dal“ ist ein Gericht, das seinen Ursprung in Asien hat.
Die Hauptzutaten sind Linsen, Kichererbsen, Soja, Kartoffeln und eine leckere Kokos Sauce. Ja, nicht alle Zutaten kommen aus unserer Region, das ist die Wahrheit, aber trotzdem ein kleinerer Schaden als Fleisch zu verwenden. Dieses Menü ist die Antwort auf eine unserer wichtigsten Herausforderungen. Wir bedienen damit zum einen die stetig steigende Nachfrage nach vegetarischen und veganen Gerichten unserer Kunden und reagieren auf die Notwendigkeit, den Fleischkonsum insgesamt zu reduzieren.
Wir erzielen eine verkürzte Kochzeit und sparen somit Zeit und Energie. Das Menü ist sehr proteinreich, verfügt über viele Ballaststoffe, und am wichtigsten, es schmeckt superlecker. Das perfekte Abendessen für Sportler und ernährungsbewusste Gäste nach einem langen Tagesmarsch.
Die größte Herausforderung bleibt jedoch der Energieverbrauch im Gebäude. Kosten für warmes Wasser und Elektrizität haben sich seit 2022 mindestens verdoppelt. Nach einer wissenschaftlichen Untersuchung durch die Hochschule in Sion auf der Arpette wurde deutlich, dass auf 1630 Metern und mit saisonal bedingter schwacher Sonneneinstrahlung und kaum Wind, die umweltverträgliche Energiegewinnung stark eingeschränkt ist. Die heutige Wärmepumpen Technologie ist nicht wirksam genug. Geothermie ist nicht möglich, da wir uns in einem Trinkwasserschutzgebiet befinden.
Bleibt vorerst die Energieeinsparung in allen Bereichen. Verbesserung der Gebäudehülle, Isolation, bessere Fenster, neue verbrauchsarme elektrische Geräte und Optimierung deren Nutzungszeiten, um Spitzenlasten zu vermeiden. Dies stellt eine enorme Investitionsherausforderung für ein kleines Unternehmen dar.
Die Warm Wasserproduktion wurde als Haupteinsparungspotential identifiziert und im Winter 2022 haben wir in Duschköpfe von Gjosa investiert, die 60% Wasser ohne Komfortverlust einsparen.
Außerdem verinnerlichen wir die japanische Philosophie des „Spogomie“. Spogomi ist Müllsammeln sportlich betrieben. Beim Wandern und Trail Running hebe ich jedes Mal kleine Müllgegenstände auf, die von uns allen aus Versehen in der Natur liegen gelassen werden. Sportliches Müllsammenln ist ein kleiner Beitrag, meine unmittelbare Natur sauber zu halten.